Apotheken-Gespräch in Haan: Rezepte gegen Medikamenten-Mangel
Früher galt Deutschland als die „Apotheke der Welt“, heute kämpfen wir mit Versorgungs-Engpässen selbst bei einfachen Medikamenten wie Blutdrucksenkern oder Fiebersäften für Kinder. Wie schwierig die Lage tatsächlich ist, davon konnte ich mir ein Bild bei Apothekerin Dr. Ulrike Peterseim machen, die in Haan ihren Familienbetrieb in dritter Generation führt.
Viele Arzneimittel sind derzeit nicht verfügbar. Hauptproblem dabei: Aufwendige regulatorische Vorgaben und ein fehlender Datenaustausch zwischen Herstellern, Apothekern und Ärzten verhindern einen effizienteren Umgang mit den vorhandenen Mitteln. Wie aber kann dieser Not begegnet werden?
Klar ist: Deutschland wird auch künftig seinen Medikamenten-Bedarf nicht alleine mit heimischer Produktion decken können. Das würde die Ausgabenspielräume im Gesundheitssystem sprengen.
Sinnvoll wären deshalb laut Dr. Petersheim folgende Maßnahmen: eine bessere Vernetzung aller Beteiligten im System, eine größere Diversifikation in den Lieferketten sowie mehr Produktion von essentiellen Medikamenten innerhalb der EU.
Ich werde in den kommenden Wochen in Berlin sehr genau hinschauen, wie der Gesundheitsminister dieses drängende Problem in den Griff bekommen will. Unsere Vorschläge hierzu liegen auf dem Tisch (Antrag im Anhang zum Download). Und der Handlungsbedarf ist akut!