Zwischen Energiekrise, Wärmewende und Heizungsgesetz
Der Bundestagsabgeordnete Klaus Wiener diskutierte mit Energie-Experten aus Politik und Praxis in offener Runde über das Heizungsgesetz – und beschrieb dessen Mängel und daraus resultierende Gefahren.
Das Spannungsfeld zwischen bezahlbarer Energie und notwendigem Klimaschutz stand im Mittelpunkt des öffentlichen Diskussionsabends, zu dem der heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Klaus Wiener ins Forum Haan geladen hatte. Mit zwei ausgewiesenen Experten – seinem Fraktionskollegen Thomas Heilmann, Mitgründer und Bundesvorsitzender der „KlimaUnion“, und Sulja Zabeli, Erkrather Ratsherr und Mitinhaber eines Installationsbetriebs – beleuchtete er das Thema aus verschiedenen Perspektiven und stand den zahlreichen Interessierten im vollbesetzten Saal über zwei Stunden lang Rede und Antwort.
Dass Deutschland seinen Beitrag an der CO2-Reduktion leisten müsse, daran ließ Heilmann keinen Zweifel, allerdings, so der Klima-Fachmann der CDU, werde mit dem Heizungsgesetz der Ampel „das Pferd von der falschen Seite aufgezäumt“. Das untermauerte Sulja Zabeli mit seinen Erfahrungen aus der Praxis: „Dieses Gesetz ist realitätsfern, das versteht kein Heizungsbauer, denn die Umsetzung kann so gar nicht funktionieren“, betonte der Installateur und führte aus: „In vielen Fällen ist eine Sanierung im Bestand äußerst schwierig und aufwendig, und deswegen würde eine Erfüllung der Auflagen sehr kostenintensiv, so dass sich viele Betroffene das gar nicht leisten können.“ Dazu scheitere es schlicht an den Ressourcen, Stichworte: „Fachkräftemangel“ und „Lieferprobleme“.
Einigkeit herrschte in der Runde darüber, dass diese von der Ampel-Regierung versuchte „Wärmewende mit der Brechstange“ nicht zielführend sei. Stattdessen müsse der Weg Schritt für Schritt und mit individuellen Lösungen angegangen werden, andernfalls, so der Tenor der Experten, „gefährden wir unsere gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Grundlagen“. Thomas Heilmann bezeichnete es in diesem Zusammenhang als „schweren Fehler, die Atomkraft an ausgewählten Standorten nicht weiterlaufen zu lassen“. Spannend waren auch Heilmanns Ausführungen zu seiner erfolgreichen Klage beim Bundesverfassungsgericht zum Gesetzgebungsverfahren in Sachen Heizungsgesetz. Sein Credo: „Deutschland braucht bessere Gesetze, andernfalls gibt es keine effektive Umsetzung, sondern nur ein Mehr an Bürokratie.“
Gastgeber Klaus Wiener, durfte sich am Ende eines lebendigen Austausches in seiner Ausrichtung bestärkt fühlen, wonach Ökologie und Ökonomie nur gemeinsam funktionieren. Und eine weitere positive Erkenntnis konnte der heimische Bundestagsabgeordnete verbuchen: „Dieses Format einer offenen Diskussion kommt offensichtlich gut an.“ Fortsetzung folgt.